Ranomafana Nationalpark

Im UNESCO-Weltnaturerbe-Nationalpark Ranomafana Nationalpark kann man herrliche Wanderungen durch eine hügelige Landschaft voller tropischer Wildnis unternehmen. Dabei kreuzen einige Lemurenarten die Wege der Wandernden, die gleichzeitig von bunten exotischen Blumen gesäumt werden. Wilde Flussläufe schlängeln sich durch grob gewaschene Steine und das Sumpfgebiet ist Lebensraum für eine Vielzahl kleiner Flusstiere.

Der Nationalpark wie auch das Dorf Ranomafana leiten ihre Namen von heißen Thermalquellen her (Ranomafana = heißes Wasser), die auch heute noch im Dorfe zugänglich sind. Mit der Renovierung des Hotel Station Thermal in Ranomafana wurde ein marodes Gebäude, das früher als Kurreiseziel für Gäste aus Fianarantsoa diente, wieder instandgesetzt.

Park-Highlights: Was tun im Ranomafana Nationalpark?

Lemur im Ranomafana Nationalpark
Lemur im Baumwipfel des Ranomafana Nationalpark
  • Wandern durch tropische Bergregenwald-Welt: 1 Stunde bis 4 Tage Tourendauer mit meist mittlerer Schwierigkeit
  • Tiere entdecken: Den Goldenen Bambuslemur, verschiedene Chamäleonarten und kleine Wassertiere
  • In einer heißen Quelle baden im Dorf Ranomafana
  • Wasserfälle entdecken
Fakten zum Ranomafana Nationalpark
Höhe:
600 bis 800 Meter (Tieflandwald), dichter feuchter Wald ( 800 bis 1400 Meter)
Lage:
Der Nationalpark liegt im Südosten von Madagaskar zwischen den Städten Antananarivo, Fianarantsoa und Mananjary, südlich der Hauptstadt Richtung Ostküste.
Größe:
Mit 41 601 ha ist der Ranomafana Nationalpark der drittgrößte Nationalpark des Landes.
Klima:
Das Klima ist tropisch feucht mit durchschnittlichen Temperaturen von 14 bis 20° Celsius (zwischen 3 und 37° Celsius). Durchschnittlich regnet es jährlich 4000 Liter pro Quadratmeter.
Landschaft:
Mit Sumpflandschaften und 25 Flussläufen ist der Park sehr wasserreich. Die feuchten, immergrünen Wälder bedecken nahezu den gesamten Park, der außerdem von schroffen Berghängen durchzogen wird.
Beste Reisezeit:
ganzjährig – während zwischen Oktober und März die meisten Niederschläge fallen. Am wenigsten regnet im August.
Gründungsjahr:
1991
Eintrittspreis:
55 000 Ar (etwa 13 Euro), Kinder 25 000 Ar

Den Ranomafana-Nationalpark in einer Rundreise: Wenn Sie die Tour nicht alleine organisieren möchten, bieten wir Ihnen hier eine Kombination mit mehreren madagassischen Reisezielen!

Tiere und Pflanzen im Ranomafana Nationalpark

Unter Biologen erlangte der Park Berühmtheit, als im Jahre 1986 der deutsche Forscher Bernhard Meier einen bisher unbekannten Lemuren entdeckte, den Goldenen Bambuslemur (Hapalemur aureus). Neben dem Goldenen Bambuslemur beherbergt der Park 11 weitere Lemurenarten, 115 Vogelarten, 62 Reptilien- und 98 Amphibien-Arten. Weitaus seltener als der Goldene Bambuslemur ist sein Verwandter, der Große Bambuslemur (Prolemur simus). Neben seltenen Schmetterlingsarten findet man auch 7 Fleischfresser-Säugetiere, 7 Fledermausarten, darunter die Myzopoda aurita und 13 Nagetiere.

Im Ranomafana Nationalpark herrscht tropischer Regenwald vor. Im Kerngebiet wachsen Primärwald-Pflanzen wie die lieblichen Hundsgiftgewächse, Nestfarn, Wolfsmilchgewächse und Orchideen, außerdem tropische Harthölzer wie Palisander. Außerdem wachsen Bambusbäume und die chinesische Guave.

Wanderwege im Ranomafana Nationalpark

  • Varibolo Trail: Der Hauptwanderweg des Nationalparks führt vom Parkeingang über eine Brücke auf die andere Seite des Namorona Flusses. Dort gabelt sich der Weg mehrmals, so dass die Guides die Route individuell für den Besucher und nach möglichen Zusammenkünften mit Lemuren ausrichten können.
  • Soarano Trail: Dieser Große Rundweg beginnt einige Kilometer oberhalb des Parkbüros am Dorf Ambatolahy und endet in Tsaramasoandro südöstlich von Ranomafana. Die gesamte Rundwanderung dauert 3-4 Tage und ist 11 km lang.
  • Vohiparara Trail: Besonders für Ornithologen ist dieser Weg sehr empfehlenswert. Er führt vom Dorf Vohiparara über mehrere verschiedene Routen (zwischen 1-3 Stunden) durch ausgedünnten Primärwald und bietet somit beste Sichtungsmöglichkeiten für Vögel. Für geübte Wanderer ist eine Verlängerung über den Andranofady-Pfad möglich (ca. 8h).
  • Talatakely Trail: 8 km Rundweg mit 2 bis 3 Stunden Laufzeit, unterwegs sieht man einige Lemurenarten sowie Amphibien und Wasserfälle

Unterkünfte im Ranomafana Nationalpark

Am Parkeingang können auch Zelte für mehrtägige Rundwanderwege gemietet werden. Zwischen Parkeingang und dem Dorf Ranomafana befinden sich insgesamt sieben Hotels und Lodges zum Übernachten.

Anreise zum Ranomafana Nationalpark

Mit dem Auto reist man von Antananarivo aus über die Nationalstraße RN 7 zum Ranomafana Nationalpark an. Von Antananarivo aus in Richtung Fianarantsoa biegt man an der Kreuzung in Ambohimahasoa ab und fährt nach Vohiparara ab. Die gesamte Strecke von der Hauptstadt aus beträgt rund 410 km. Der Parkeingang befindet sich in Ambodiamontana 6,5 km westlich der Ortschaft Ranomafana.

Weiterhin ist der Park aus der 60 km südwestlich vom Park gelegenen Hochlandstadt Fianarantsoa über die Straße nach Mananjary gut zu erreichen. Die Nationalstraßen Nr.45 und Nr. 25 verlaufen durch den Park. Der Flughafen Fianarantsoa ist bereits geschlossen.

Von Mananjary aus führt eine 138 km lange geteerte Straße in den Ranomafana Nationalpark (RN 25).

Wer mit dem Taxi-Brousse anreist, nimmt folgende Routen:

  • Von Antananarivo aus: Tana (vom Busbahnhof Fasan’karana aus)  – Fianarantsoa – Ranomafana
  • Von Mananjary aus: Mananjary (Busbahnhof) – Ranomafana