Irgendwie nicht von dieser Welt – die skurrile Felslandschaft des Tsingy Nationalparks könnte auch auf einem fernen Planeten entstanden sein. Die Tsingys bestehen aus stacheligen Kalksteinnadeln, die rasierklingenartig bis zu 130 Meter hoch in den Himmel stechen. Sie sind Sinnbild für die felsige Region von Madagaskars Westen und Nordwesten und ihre Landschaft ziert viele Bildbände und Kataloge. Wer im Westen unterwegs ist, darf diesen Nationalpark nicht missen.
Highlights im Tsingy de Bemaraha Nationalpark: Was kann man tun?
- Auf Muschel- und Fossiliensuche Kalksteinfelsen gehen
- Über Hängebrücken durch die Felsnadeln: Die Kleinen Tsingys (Dauer 1 h) oder die Großen Tsingys (Dauer 3 – 4 h) erwandern
- Auf dem Circuit Oliha zu Naturbadepools, zu den Gräbern der Vazimba und zur Manambolo-Schlucht wandern
- Grotten, Höhlensysteme, kleine Flussläufe und Schluchten auf einem der 9 Rundwanderwege durchqueren
Sie wollen Ihren Aufenthalt in den Tsingys nicht alleine organisieren? Einen fertigen Baustein können Sie von Deutschland aus buchen – auch privat für zwei Personen.
Entstehungsgeschichte der Tsingys
Diese bizarren Felsformationen entstanden vor 200 Millionen Jahren durch Ablagerungen von Meerestieren (z.B. Muscheln), d.h. sie entstanden zu einer Zeit, als Gebiete Madagaskars noch unter dem Meeresspiegel lagen. Nach der Anhebung durch versch. Tektonische Bewegungen wurde der entstandene Kalkstein durch Erosion freigelegt und im Laufe von Jahrtausenden bildeten sich scharfe, spitze Felsauswaschungen.
Dieses System aus Schluchten und Kalksteinspitzen bildet ein Phänomen, welches das Gebiet zu einer der erstaunlichsten Landschaften der Welt macht. Das madagassische Wort „mitsingitsingina“, kurz „tsingy“ beutet dabei so viel wie „auf den Zehenspitzen gehen“. Dies charakterisiert sehr genau die verwitterten Steinfelder mit ihren messerspitzen Felsformationen.
Vor 300 Jahren dienten die „tsingy“ noch als Versteck für die Vazimba, die Ureinwohner Madagskars, die auf der Flucht vor den expandierenden Merina waren. Die Gräber auf dem Plateau und an der Mündung des Manambolo Flusses gelten als heilig und werden von den lokalen Bewohnern verehrt.
Anreise zum Tsingy de Bemaraha Nationalpark
Die Anreise zu den Tsingys erfordert etwas Geduld, einige sind beschwerlich, vor allem für Selbstfahrer, auf anderen Wegen hingegen kann man den Weg zum Ziel machen und die Strecke genießen. Möglich sind aber einige verschiedene Anreisearten, von Auto über Taxi-Brousse, Schiff oder Flugzeug.
Anreise mit dem Auto:
- Von Antananarivo bis ins südlich gelegene ⇒ Morondava sind es etwa 600 km, anschließend von dort nach ⇒ Belo sur Tsiribihina über eine 200 km lange nichtasphaltierte Straße bis nach ⇒ Bekopaka (8 Stunden Fahrzeit), wo einige Unterkünfte liegen, bis zum Südeingang des Nationalparks. Dabei müssen Reisende bei Tsiribihina einen Fluss überqueren und für die Überfahrt eine Extra-Stunde einberechnen. Ohne Geländewagen geht nichts!
Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
- Von Antanarivo mit dem Taxi-Brousse dauert die Anfahrt zwei Tage; der Bus fährt täglich vom Bahnhof Fasan’ny Karana ab.
Anreise mit dem Flugzeug:
- Der nächste Flughafen liegt im 200 km entfernten Morondava und ist via Air Madagaskar von der Hauptstadt Antananarivo aus erreichbar.
- Noch näher, aber selten bedient wird der Flughafen im nördlichen Antsalova: Bis nach ⇒ Bekopaka führt eine Nebenstraße über 100 km, die in der Trockenzeit von Mai bis November mit einem geländegängigen Auto befahrbar ist.
Anreise mit dem Schiff:
- Ab dem östlich vom Park gelegenen Ankavandra schippert man mit dem Boot 3 bis 4 Tage den Manambolo Fluss hinab bis nach ⇒ Bekopaka
- Ab dem südöstlich gelegenen Miandrivazo auf dem Tsiribihina Fluss, bis nach ⇒ Belo sur Tsiribihina dauert es drei Tage in einer motorisierten Piroge. Bis nach ⇒ Bekopaka sind es 100 km über eine nichtasphaltierte Straße
Machen Sie den Weg zum Ziel! Romantische Bootstour zum Tsingy de Bemaraha Nationalpark Miandrivazo. Keine eigene Organisation notwendig!