Chamäleons sind mit rund 150 bis 200 Arten weltweit von Afrika, der Arabischen Halbinsel und dem Mittelmeerraum bis nach Indien und Sri Lanka verbreitet – etwa 80 Arten aller Chamäleons leben auf Madagaskar. Daher haben sie sich auch als Erkennungszeichen für Madagaskar entwickelt.
Madagaskar ist quasi die Insel der Chamäleons. Aber sie sind schwierig zu erkennen, da sich ihre Hautfarbe je nach Licht und Temperatur anpasst. Einfacher ist es während einer Nachtwanderung, da sie den Lichtstrahl der Taschenlampe reflektieren und die Farbe nicht wechseln.
- Nosy Mangabe
- Masoala-Nationalpark
- Schmetterlingsfarm in Marozevo
- Reservat von Perinet
- Montagne d’Ambre Nationalpark (kleinstes Chamäleon der Welt)
- Isalo Nationalpark
- private Palmarium-Reservat
- onderreservat von Analamazaotra
- Kirindy-Reservat
Mini- und Riesenchamäleon auf Madagaskar
Hier lebt auch mit der Brookesia micra das kleinste Reptil der Welt – es ist mit 3,5 cm daumennagelgroß. Grundsätzlich steht die madagassische Bevölkerung dem Chamäleon eher skeptisch gegenüber: Sie gelten als Tiere mit magischen Kräften.
Außerdem gibt es auf der Insel zwei sogenannte Riesenchamäleons, das gleichnamige sowie das Parsons Chamäleon mit etwa 70 cm Gesamtlänge, die im Regenwald der Ostküste rund um Toamasina vorkommen, außerdem im südlichen Hochland, bei Masoala, auf Nosy Bohara sowie südlich des Nationalparks von Ranomafana.
Die Bedeutung der Tarnfarben
Chamäleons sind Meister der Tarnung: selbst bei den farbigen Exemplaren lösen sich die Konturen der kontrastreichen Färbung im Dickicht der Bäume und Büsche bestens auf. Der Farbwechsel dient in erster Linie der Kommunikation und dem Ausdruck des Erregungszustands (Wohlbefinden, Krankheit, Angst etc.).
Gesteuert durch das Nervensystem können die Karotine (Gelb- und Orangetöne) und die Melanine (Braun- und Schwarztöne) schnell zwischen den Pigmentzellen der tieferen und oberflächennahen Hautschichten hin und her wandern.
Bei Stress verfärben sich Chamäleons dunkel; in Ruhephasen erscheinen sie hell und farbig. Dieses „Kleid“ hilft den Meistern der Tarnung, wenn sie mit ruckartig pendelnden Bewegungen (ähnlich eines Blattes im Wind) auf Beutejagd gehen bzw. schützt es sie vor Fressfeinden wie Raubvögeln. Im ausgewachsenen Zustand haben Chamäleons quasi keine Fressfreinde.
Chamäleons auf Beutefang
Chamäleons sind so genannte Lauerjäger, die ihrer Beute stundenlang auf Bäumen und Büschen auflauern. Die Jagd auf Insekten spielt sich im Bruchteil einer Sekunde ab. Maßgeblich beteiligt ist daran die sog. Schleuderzunge.
Nach dem Herausschleudern umgreift die Zungenspitze das Insekt und zieht es zurück ins Maul. Bemerkenswert sind ebenfalls die Augen der Chamäleons, die sich unabhängig voneinander bewegen können und derart – ohne Kopfdrehung – einen Blickwinkel von 360° ermöglichen. Die Füße sind zu Greifzangen umgeformt: an den Vorderbeinen befinden sich innen drei Zehen und außen zwei Zehen; an den Hinterbeinen ist es umgekehrt. Die meisten Chamäleonarten haben zusätzlich einen einrollbaren, muskulösen Greifschwanz, der wie auch die Zunge, oftmals länger ist als der ganze Körper.
Die schönsten Chamäleons findet man an Madagaskars Nord- und Ostküste! Steigen Sie mit ein!