KUnsthandwerk aus Kokosnüssen

Musik, Theater und Literatur

Musik und Tanz sind auf Madagaskar die wichtigsten Ausdrucksformen der Kunst. In der Vielfalt der Musikinstrumente findet man die Vielfalt der Wurzeln der ethnischen Gruppen wieder: Das traditionelle Musikinstrument des Hochlandes, die Valiha (Bambus-Harfe) ist bis zu 120cm lang. Sie wird mit beiden Händen umfasst und ihre Saiten werden mit den Fingerspitzen gezupft.

Madagassische Musikinstrumente aus Kürbis oder Schnecken

Verschiedenste Flöten werden auf Madagaskar aus unterschiedlichen Materialien hergestellt; gerne verwendet werden Bambusrohre und auch Kürbisse. Trommeln werden mit Rinderfellen überspannt und in vielen unterschiedlichen Größen hergestellt. Auch große Schnecken werden zu Musikinstrumenten umfunktioniert. So wird z.B. die „Antsiva“ aus einer großen Seeschnecke hergestellt, indem die Schnecke als Horn und Schallkörper dient.

Tanzstile Madagaskars: Afrikanisch und asiatisch

Zur traditionellen Musik wird in den verschiedenen Inselteilen sehr unterschiedlich getanzt. An den Küsten findet man den afrikanischen Rhythmus wieder, während man im Hochland mehr die asiatische Herkunft im Tanz wiederfindet.

Literatur und Erzählkultur aus Madagaskar

Neben der traditionellen Musik findet man auf Madagaskar aber auch alle anderen Musikrichtungen: über Jazz, Chanson bis hin zu Pop. Die in Madagaskar mündlich weitergegebene und erst in den vergangenen Jahrzehnten niedergeschriebene „Literatur“ umfasst die Künste des „Hainteny“ (Erzählkunst), „Kabary“ (freie Rede), die Onabolana (Sprichwörter) und Angano (Märchen).

Die „Hainteny (Erzählkunst) ist eine Volksdichtung, in der sich Fantasie und Realität, Bild und Allegorie auf eine besondere Art mischen. Beliebte Themen sind Liebe, Treue, Sparsamkeit und Nostalgie.

Die „Onabolana“ (Sprichwörter) spiegeln nicht nur verschiedene Situationen des Alltags wider, sondern auch Denkweise und Philosophie der Madagassen. Bsp.: „Mita be tsy lanin`ny mamba.“ – „Wenn wir in Scharen den Fluss überqueren, werden uns die Krokodile nicht fressen.“ Der Sinngehalt darin lautet: „ Gemeinsam sind wir stark!“

Eine mittlerweile wichtige Rolle in der madagassischen Kultur spielt auch die „Kabary“, die „freie Rede“. In den früheren Jahren diente sie zum Gedankenaustausch und zur Beschlussfassung innerhalb der Dorfgemeinschaften. Heute werden immer noch auf allen Familienfesten freie Reden gehalten, die von Sprichwörtern und Bildern geprägt sind und mit häufigen Wiederholungen gekennzeichnet sind.

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